Inzwischen ist es über 20 Jahre her, dass sich in Deutschland einzelne Initiativen, v.a. im Umfeld der christlichen Kirchen, gegründet haben, um unter der Bezeichnung „Notfallseelsorge“ Erste Hilfe im Bereich der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) zu leisten. Zu den ersten dieser Art in Bayern gehört der Verein „Gemeinsam für das Leben – Landkreis Cham e.V.“, der 1996 aus einem „Arbeitskreis Notfallseelsorge in Feuerwehr und Rettungsdienst“ auf Bestreben des damaligen Kaplans in Furth im Wald und heutigen Diözesan-Sozialpfarrers, Bischöflich Geistlicher Rat Monsignore Thomas Schmid, in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Furth im Wald hervorging. Heute ist der Verein, der im Landkreis Cham die Rettungsorganisationen und die Polizei in der Notfallseelsorge, Krisenintervention, Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) und Einsatzkräfte-Nachsorge unterstützt, fester und selbstverständlicher Bestandteil der hiesigen Notfallversorgung.
Das 20-jährige Bestehen des Vereins war Anlass für einen Ehrenabend am Samstag, 22. Oktober 2016, in Lam. Die aktiven Mitglieder des Vereins trafen sich zusammen mit Vertretern der Partner-Organisationen, mit Freunden und Gönnern zunächst zu einem Gottesdienst in der Kapelle der Kolping-Familienferienstätte Lambach und anschließend zu Ehrungen im „Einödhof Waldeck“ in Lam. Den Gottesdienst zelebrierte Pfarrer Kilian Limbrunner aus Chamerau, unterstützt von Diakon Alfred Dobler, drei Sängerinnen aus Lam gestalteten ihn musikalisch mit. Rund um das Evangelium vom barmherzigen Samariter hatte der Gottesdienst die Nächstenliebe zum Thema. Pfarrer Limbrunner betonte, dass zusätzlich zur Bereitschaft in einer Krise zu helfen die große Herausforderung darin besteht, „die richtigen Worte zu finden“ oder auch einmal ein Schweigen auszuhalten. In den Fürbitten beteten die Mitfeiernden für die Betreuten, für die Rettungskräfte, für die eigenen Einsatzkräfte und für die bereits verstorbenen Vereinsmitglieder, darunter die Mit-Initiatorin, erste Einsatzleiterin und Geschäftsführerin Juliane Beitlich und der frühere zweite Vorsitzende, Reinhold Macho, Bürgermeister von Furth im Wald.
Bei dem anschließenden Ehrenabend im „Einödhof Waldeck“ in Lam erinnerte der erste Vorsitzende des Vereins, Landrat Franz Löffler, an die ersten Bemühungen in Sachen Notfallseelsorge vor über 20 Jahren, an die Gründung des Vereins am 17.07.1996 im Kolpinghaus Furth im Wald und an die weiteren Entwicklungen. So sind heute nach inzwischen mehr als 1700 Einsätzen in den 20 Jahren, anders als noch in der Anfangszeit, ausschließlich aufwändig ausgebildete und nach einem bundesweiten Konzept der Malteser zertifizierte Ehrenamtliche im Einsatz. Überhaupt drückte Landrat Löffler seine Hochachtung aus, dass die zahlreichen engagierten Vereinsmitglieder diese wichtige und anspruchsvolle Aufgabe in der Notfallversorgung rein ehrenamtlich leisten und das schon seit 20 Jahren. Hierfür sei die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Partner-Organisationen vonnöten, die auch durch ihr Kommen ihre große Wertschätzung ausdrückten: Kreisbrandrat Johann Weber, Erster Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Furth im Wald, Christian Scheuer, BRK-Rettungsdienstleiter Michael Daiminger und die Leiter der Polizeiinspektionen im Landkreis Cham, Arthur Stelzer (Roding), Alfons Windmaißer (Cham), Stefan Gürster (Bad Kötzting) und Ludwig Kreitl in Vertretung für Thomas Hecht (Furth im Wald).
In seinem Grußwort lobte der ehemalige Erste Vorsitzende und Landrat Theo Zellner, jetzt Ehrenmitglied des Vereins, das Engagement der Einsatzkräfte und sagte Dank für diesen unermüdlichen Dienst an den Mitmenschen. Ebenso sagten Kreisbrandrat Johann Weber für die Feuerwehren und Arthur Stelzer für die Polizei Dank für die stets hervorragende Zusammenarbeit und Verlässlichkeit. Mehrfach fiel der Name von Einsatzleiter Richard Kreuzer, der zusammen mit den anderen Vereinsämtern mit bewundernswertem Engagement für eine professionelle und zuverlässige Einsatztätigkeit gerade steht. Diejenigen Einsatzkräfte, die bereits seit der Vereinsgründung vor 20 Jahren aktiv im Dienst sind, wurden mit einer Urkunde und einer Kerze geehrt: Martina Dimpfl, Gabi Altmann, Barbara Kreuzer, Anni Baumann (in Abwesenheit), Diakon Alfons Eiber, Richard Kreuzer, Thomas Meindl, Gert Paulus, Günther Bergbauer und Tobias Späth. Der „Einödhof Waldeck“ bot einen wunderbaren Ort für die anschließende Feier und die Familie Frisch konnte mit ihren Leckereien alle Anwesenden begeistern.